Tagesbericht
27.07.2008
Tag 9: München bei Sonnenschein
Nach einem individuellen Frühstück bei den Gastfamilien trafen sich beide Chöre zum Einsingen um 9:00 Uhr in der Kirche in Moorenweis, um anschließend den Gottesdienst gemeinsam musikalisch zu gestalten. Und wieder war es wohl ein ähnliches Gefühl der Sängerinnen der youngSIXTUSvocals, wie wir es hatten, als uns im Februar Martin Alfsen (Leiter des Reflex Choir) für ein gemeinsames Lied dirigierte und korrigierte. Ernst dirigierte nämlich für das letzte Lied im Gottesdienst beide Chöre, die dann gemeinsam Keinen Tag soll es geben sangen. Im Vorhinein probte der Jugendchor das Lied fleißig, so dass dieser Gemeinschaftsauftritt möglich wurde. Beim Einsingen wurde sehr schnell klar, dass die youngSIXTUSvocals viel textsicherer waren, so dass wir uns kurz vor Beginn der Messe noch schnell den Text ins Liederheft schreiben mussten.
Im Anschluss an den Gottesdienst holten wir unser Gepäck bei den Gastfamilien ab und trafen uns zur Abfahrt noch mal an der Konzertstätte an der Mehrzweckhalle. Die Abfahrt verzögerte sich allerdings, weil wir alle noch gar nicht wegwollten. Dann holten Thomas und Claudia Lackmann auch noch die restlichen Butterbrezn, Leberkäs und Semmeln samt Getränke aus dem Kühlwagen, so dass wir alle gemeinsam noch mal zusammen aßen, lachten und quatschten. Doch irgendwann hieß es dann - mal wieder unter Tränen - Abschied nehmen, um uns auf den Weg nach München zu machen. Ganz viele Hände winkten uns hinterher und holten sich das Versprechen ab, dass wir wieder kommen.
Gegen 13:30 Uhr kamen wir in München in der Jugendherberge an, wo wir ca. eine Stunde zum Auspacken, Betten beziehen etc. hatten, bis Berry einen Bustransfer in die Innenstadt anbot. Einige wenige blieben allerdings erschöpft "daheim", die anderen nutzen die Möglichkeit, bei strahlendblauem Himmel mit endlich ganz viel Sonnenschein die ersten Eindrücke von München zu erhaschen. Die meisten steuerten direkt den Englischen Garten an, um dort auf der Wiese einfach nichts zu tun. Sonnen, spielen, schlafen, erfrischen im Eisbach, Eis essen, quatschen: chillen eben. Später kam dann auch Berit dazu und brachte uns Brezn und Obatzta; sie hatte ihr neues Dirndl an, denn als neueingebürgerte Münchenerin sollte man so eine Tracht für besondere Anlässe schon haben. Im Laufe der Zeit trudelten nach ausführlichen Wegbeschreibungen mit Orientierungshilfen "...den Pavillon im Rücken immer der Sonne entgegen gehen und dann links halten, da wo die Frau mit Rock Frisbee spielt! ... Nein nicht an dem Eisstand mit den Trommlern, hier an dem Eisstand, der mit den Luftballons..." per Handy auch diejenigen ein, die noch einen Panoramablick vom Alten Pater aus genossen hatten. Wie hat man sich früher bloß ohne diese Art der Kommunikation gefunden? Mein Handy wollte gar nicht mehr aufhören zu klingeln.
Rücktransfer in die Jugendherberge war auf 19:00 Uhr angesetzt, so dass man noch kurz Zeit hatte zum frisch machen, bevor es zum Gemeinschaftstreffpunkt, dem Biergarten Hirschgarten, losging. Richtig zünftiges bayerisches Essen mit Schweinshaxe und ½ Hendl mit riesigen Brezn, dazu "a Maß" Bier und der Abend konnte starten. Und es war ein lustiger, warmer Sommerabschlussabend einer schönen Konzerttournee. Als Nachtisch gab s selbst gemachtes, köstliches Eis, von einem Verkäufer, der sein Eis sehr anpries und äußerst überzeugt von seinem Eismachtalent war, aber es war wirklich lecker. Die einen spielten Karten, die anderen unterhielten sich u. a. über alte gemeinsame Schulzeiten und Anekdoten. Eine rundum schöne Fahrt nahm einen (späten) schönen Ausklang. Das Bandzimmer konnte nicht genug bekommen und traf sich traditionell auf einem Zimmer, um noch ein, zwei Bierchen zu trinken. Leider machten sie ein wenig zu viel Lärm, so dass die Security der Jugendherberge kam, und sie zum Leisesein ermahnte. Nach der entsetzten Erkenntnis, dass Alkohol getrunken wird, ließ er die Jungs das Bier in den Ausguss kippen. Sie hatten trotzdem noch viel Spaß, denn den können wir auch ohne Alkohol haben!
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