Westdeutsche Zeitung, 20.11.2007

Das Publikum hielt es nicht auf den Stühlen

Gospelkonzert - Die Gruppe Joyful Voices begeisterte mit einem schwungvollen Auftritt in der Neersener Friedenskirche


Neersen Schon auf den Straßen um die Friedenskirche Neersen war es zu erkennen: Hier muss heute Abend etwas los sein. Chronischer Parkplatzmangel ließ daher auch einige Besucher des Gospelkonzertes etwas verspätet in die Evangelische Kirchekommen.
Schwungvoll eröffnen die Musiker den Abend. Die Sänger des Gospel-Chores Joyful Voices bevölkern den Raum um den Altar. Klatschend und tanzend beginnt der Abend mit dem Chorus von "Bless the Lord my soul". In Rahmen der 10. Willicher Kirchenmusikwoche will der junge Chor Gospelsongs vom Feinsten präsentieren. "Sehen Sie diesen Abend. als Kirchenkonzert oder als musikalischen Gottesdienst, aber haben Sie Spaß!", begrüßt Chorleiter Ernst Ickler das Publikum. Titel wie "Lift Jesus up", "Take me to the water" oder "Shine on" machen die emotionale, fröhliche Seite der Lieder deutlich. Es geht um die tiefe musikalische Auseinandersetzung mit Gott.
Die Solisten beeindrucken stimmgewaltig und gefühlvoll. Die Freude steht allen Mitgliedern des Chores ins Gesicht geschrieben. So vielfältig Gebete sein können, sind auch die Stimmungen, die durch die Gospelstücke wachgerufen werden. Melancholisch, nachdenklich und trotzdem energisch emotional werden "A Voice calling" und "The Lord´s doing" vorgetragen.
Doch nicht nur musikalische Gebete werden an diesem Abend präsentiert. In "New Day dawning" wird freudig ein neuer Tag begrüßt. Bei „Got little Love in your Heart" werden die Menschen aufgerufen, die Liebe in ihrem Herzen zu tragen. Das Duett "Go out and tell them" beeindruckt mit emotionaler Höchstleistung.
Freudenschreie der Sängerinnen und Sänger in "Salvation" und "Lord reign in me" leiten den Höhepunkt und gleichzeitig das Ende des etwas anderen Konzertes ein. "So rejoice" ließ schon am Anfang den musikalischen Funken überspringen. Zunächst verhalten klatschend, stehen am Ende des Konzertes alle Zuhörer, tanzen und singen mit dem Chor. "You are holy“ und das komplette Stück "Bless the Lord", womit der Abend bereits begonnen hatte, halten keinen mehr auf seinem Stuhl. So wird der Chor erst nach einigen Zugaben entlassen.
(Elisabeth Höpfner)