WAZ, 25.02.2008

Das war der Gospel-Gipfel

MOERS. "Gospelsummit", zu deutsch: Gospelgipfel - so hatte der Chor Joyful Voices sein Konzert in der Stadtkirche überschrieben. Tatsächlich war es dem Moerser Chor gelungen, einen der erfolgreichsten Gospelchöre Europas zu verpflichten: Reflex aus Norwegen, ein Chor mit vielen Auszeichnungen. Mit Gospelmusik zog er sogar in die Top-Charts seiner Heimat ein.

Voller Stolz konnte "Joyful"-Leiter Ernst Ickler in der ausverkauften Kirche mit seinem Chor den Anfang machen. Seit 15 Jahren singen die "fröhlichen Stimmen". Ihre Wiege stand im Gymnasium Filder Benden. Im Jubiläumsjahr kann man auf nationale und internationale Erfolge zurückblicken.

Dementsprechend erwartungsfroh war das Publikum. Den Auftakt machte "Lord, reign in me". Leicht, frisch, locker präsentierten sich die Sängerinnen und Sänger. Mit einem wundervollen Piano erklang "Shine on". Sinnlich im Rhythmus wiegend wurde das Publikum auch mit Solo-Einlagen die Zuhörer gewonnen. Händels "Halleluja" war einer der Höhepunkte. Leider verging die Zeit viel zu schnell, bis man den Konzertteil mit "Bless the Lord" unter anhaltenden Beifall beendete.

Waren die Joyful Voices im schwarzen Outfit erschienen, wurde es jetzt weiss! Martin Alfsen mit seinem Reflex-Choir übernahm das Ruder. Er führte diesen jungen Chor in seiner unkonventionellen Art. Wer glaubt, ein Dirigent habe vor dem Chor zu stehen, kennt Alfsen nicht. Er dirigiert vor, neben oder im Chor - und das klappt auch! Mit einem großen Bogen präsentierte Reflex die Epochen der Gospel-Musik vom afroamerikanischen Ursprung bis zur durch Hipp-Hopp Einflüsse geprägten Moderne. Die Gäste waren begeistert. Standing Ovations, rhythmisches Klatschen und Bravo-Rufe durchhallten das alte Gemäuer der Stadtkirche. Und man setzte noch einen oben drauf: Tenor Anders Berglund und Reflex verabschiedete sich mit "Danke für diesen schönen Morgen" - wahrlich der Gipfel des Konzerts. (HPE)